Die Goldenen Zwanziger: Glorifizierung und Kritik
Wirtschaftlicher Aufschwung zwischen 1924 und 1929
Der wirtschaftliche Aufschwung zwischen 1924–1929 wird als die Goldenen Zwanziger bezeichnet. Nachdem die Hyperinflation durch die Einführung neuer Währungen und Kredite aus dem Ausland erfolgreich bekämpft wurde, gab es in Deutschland und Österreich einen wirtschaftlichen Aufschwung. Städte wurden zu richtigen Metropolen, der technische Fortschritt zog langsam auch in den Alltag ein. Viele Menschen waren von den Großstädten fasziniert, da sie als Symbol für Modernität und Fortschritt galten. Kritiker hingegen sahen sie als Ort des Verfalls und der Unmoral.
📌 Arbeitsauftrag: Lies dir diesen Artikel über den Lebensstil in den 1920er-Jahren durch und fasse die wesentlichsten Inhalte in einer kleinen Mindmap zusammen.
➡️ Die Goldenen Zwanziger
💡Die Goldenen Zwanziger brachten eine Blütezeit für Kunst, Unterhaltung, Technik und Verkehr. Der moderne Lebensstil orientierte sich an Amerika, besonders in Großstädten wie Berlin, wo zahlreiche Freizeitangebote entstanden. Auch Frauen begannen in dieser Zeit, Sport zu treiben – 1926 nahm zum ersten Mal eine Frau an den Olympischen Spielen teil.
📌 Arbeitsauftrag: Reflektiere deinen eigenen Lebensstil:
Vergleiche deinen heutigen Lebensstil mit dem der Goldenen Zwanziger:
- Welche Freizeitaktivitäten sind heute beliebt?
- Welche Rolle spielen Mode, Musik und Technik in deinem Alltag?
- Gibt es Parallelen oder große Unterschiede zur Lebensweise der 1920er-Jahre?
💬 Diskussion: Diskutiert zu zweit! Welche Entwicklungen empfindet ihr als positiv oder negativ?
Musik und Tanz – Die neue Unterhaltungskultur
Die 1920er brachten musikalische Neuerungen – besonders Jazz wurde populär. Diese Musikrichtung hatte ihren Ursprung in der afroamerikanischen Kultur der USA und wurde auch in Europa gefeiert.
💡 Neben Jazz gab es noch weitere populäre Musikstile.
In Amerika war die Bluessängerin Bessie Smith berühmt, während in Deutschland die Comedian Harmonists große Erfolge feierten.
📌 Arbeitsauftrag: Höre dir einige Lieder aus den 1920er-Jahren an:
- Bessie Smith – "You Don’t Understand" (1924) ➡️ YouTube
- Comedian Harmonists – "Mein kleiner grüner Kaktus" (1928) ➡️ YouTube
Mit den neuen Modetänzen wie Charleston, Shimmy und Tango entstanden viele Tanzlokale. Gleichzeitig entwickelten sich neue Massenmedien, insbesondere Kino und Radio. Ab 1929 setzte sich der Tonfilm durch und verdrängte den Stummfilm.
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Kritik an den Goldenen Zwanzigern
Vor allem Künstler*innen setzten sich aber auch sehr kritisch mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und dessen Folgen auseinander. Otto Dix (1891–1969) war ein Künstler der Neuen Sachlichkeit. In seinen Werken setzte er sich kritisch mit der Gesellschaft auseinander. Die Großstadt war für ihn ein Symbol der Gegensätze: Reichtum und Elend, Glanz und Verfall, Fortschritt und Dekadenz.
Das Gemälde "Großstadt" (1928) von Dix zeigt diese Widersprüche besonders deutlich. In der Kunstrichtung der Neuen Sachlichkeit wurden gesellschaftliche Spannungen oft realistisch und direkt dargestellt.
📌 Arbeitsauftrag – Analysiere das Gemälde "Großstadt" (1928)
- Beschreibe die drei Teile des Triptychons: Was siehst du auf dem rechten, mittleren und linken Bild?
- Wie unterscheiden sich die einzelnen Bildteile?
- Interpretiere die einzelnen Szenen: Welche Botschaften stecken hinter ihnen?
- Welche Gesamtwirkung hat das Werk? Was wollte Otto Dix mit seinem dreiteiligen Gemälde aussagen?
- Kopiere dir das Bild und schreibe deine Analyse auf OneNote.
💡 Zusammenfassung
- 1924–1929: Wirtschaftlicher Aufschwung nach dem Ersten Weltkrieg
- Großstädte: Symbol für Modernität, Fortschritt und Freizeitkultur
- Musik & Tanz: Jazz, Charleston, Shimmy und neue Tanzlokale
- Massenmedien: Aufstieg von Kino, Radio und Tonfilm
- Frauenemanzipation: Neue Mode, mehr Rechte, gesellschaftliche Kritik
- Soziale Gegensätze: Reichtum und Elend, Kritik durch Künstler der Neuen Sachlichkeit
- Ende: Börsencrash 1929 → Beginn der Weltwirtschaftskrise
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